Dabei sein und Lernpatenschaften

Patenschaften für sozial benachteiligte Kinder in Bad Honnef

Bezogen auf das verfügbare Einkommen der Bürger ist Bad Honnef eiane der reichsten Städte in NRW. In Bad Honnef liegt das Netto-Einkommen im Schnitt um 50 % höher als in allen anderen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises. (Sozialbericht der Wohlfahrtsverbände 2019). Dennoch beschränkt sich auch hier für 24 % der Bürger das Einkommen auf  unter 20000 Euro im Jahr. Nach Auskunft der Stadt leben etwa 310 Kinder in Familien, die Sozialleistungen beziehen (SGB XII oder ALG II). Dazu kommt ein unbekannter Anteil an Kindern, oft aus Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil, in denen das Einkommen nur knapp über der Grenze für den Sozialleistungsbezug liegt.

Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich in Bad Honnef also weiter als in anderen Orten. Kinder und Jugendliche merken das besonders empfinden, da sie sich an ihren Alterskameraden orientieren und dabei sein wollen. Die Teilhabe an Aktivitäten ihrer Alterskameraden ist für diese Kinder aber eingeschränkt, genau wie der Zugang zu Bildungsangeboten.  Beide Aspekte sind nach den Ergebnissen unterschiedlichster Studien entscheidend für eine chancengleiche Entwicklung. Aktivitäten der Alterskameraden sind häufig Mitgliedschaften in Sportvereinen oder kulturellen Bildungseinrichtungen (Musikschulen). Hier werden nicht nur musische und körperliche Fähigkeiten gefördert (Gesundheitsaspekt), sondern auch soziale Fähigkeiten in der Gruppe. Diese Schere öffnet sich durch die Corona-Pandemie aktuell noch stärker und als Folge von Lockdown & co sind Kinder aus benachteiligten Familien noch stärker auf Unterstützung angewiesen. Dies zeigt sich aktuell an der enorm gestiegenen Anfrage für Unterstützung im Bildungsbereich!

Da die kommunalen Mittel sehr begrenzt sind, kann sich hier kurzfristig nur etwas ändern über bürgerschaftliches Engagement und Spenden. In Bad Honnef wird viel Geld für gute Zwecke gesammelt, auch für bedürftige Kinder in aller Welt. Viele Vereine und Institutionen werden in ihrer Jugendarbeit unterstützt, die deren Mitgliedern zugute kommt (wenn man sich die Mitgliedschaft leisten kann). Ein größeres Projekt zur Verbesserung der Chancengleichheit für sozial benachteiligte Kinder in dieser Stadt ist uns bisher nicht bekannt.

Das Bündnis für Familie übernimmt daher ein Projekt, das sich andernorts bereits bewährt hat: Bürger oder Institutionen übernehmen Patenschaften für die Förderung von Teilhabe: Mitgliedschaften in Sportvereinen, Musikschulen, auch außerschulische Förderung von Schulleistungen, wo eine häusliche Förderung nicht möglich ist. Ein weiteres Ziel wäre, dass eine Ganztagsbetreuung in der Schule nicht mehr an den Kosten für das Mittagessen scheitern muss. Allerdings nun auch gezielt für die Bildungsteilhabe. Es werden die Kosten für zusätzliche Nachhilfeangebote ebenso übernommen, wie eine regelmäßige Unterstützung bei den Hausaufgaben.

Die Auswahl der Kinder erfolgt über einen Fürsprecher aus der Schule oder dem Kindergarten, einem Wohlfahrtsverband, der Jugendhilfe oder einem Kinderarzt. Zweckgebundene Spenden für diese Patenschaften werden vom Bündnis auf Antrag des Fürsprechers anonym oder bei Einwilligung der Eltern auch namentlich an die  Institution weitergegeben, von der das Kind gefördert werden soll. Der Fürsprecher vergewissert sich, dass die Mitgliedschaft regelmäßig wahrgenommen wird. Das entscheidet über eine Fortschreibung der zunächst auf sechs Monate oder ein Jahr begrenzten Zuwendung.

 

 

Abgrenzung zu Leistungen aus dem staatlichen Bildungs- und Teilhabegesetz (BuT)

Seit 2011 erhalten Sozialleistungsempfänger (ALG II, Wohngeld, Kinderzuschlag) bis zu 120 Euro/Jahr aus dem Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung (BuT) für Mitgliedschaften in Sportvereinen und Musikschulen, außerdem Zuschüsse zu Klassenfahrten oder außerschulischer Förderung, wenn das Klassenziel sonst nicht erreicht werden kann. Sehr häufig wird neben der aufwendigen Bürokratie bei der Beantragung damit nur ein Teil der Kosten gedeckt. Die Ausstattung für die Teilnahme an Sport oder die Leihgebühr für ein Musikinstrument können zum Beispiel nicht berücksichtigt werden. Bei den Familien, die über uns gefördert werden, wird natürlich primär der Leistungsanspruch nach dem BuT geprüft, wir unterstützen bei den verbleibenden Kosten. Vor allem können wir aber auch Förderungen für Kinder von Geringverdienenden ermöglichen, die keine Sozialleistungen beziehen und damit auch keinen Zugang zum BuT haben, obwohl die Familien finanziell oft ähnlich schlecht gestellt sind.

Schulische Defizite entstehen häufig dadurch, dass Kinder zu Hause aus familiären Gründen nicht gefördert werden können. Besonders häufig zeigt sich dies in Familien mit Migrationshintergrund, bedingt durch sprachliche Defizite und schlechte Schulbildung der Eltern im Herkunftsland. Nachhilfe-Extra als Bündnispartner bietet deswegen vergünstigte Nachhilfeblocks an, die ebenfalls durch Spenden übernommen werden können. Hier muss ein Fachlehrer das Kind für eine Förderung empfehlen. Die positive Rückmeldung der Schule am Ende eines Zeitblocks entscheidet über die Notwendigkeit einer fortgesetzten Förderung. Auch das gilt  natürlich nur für Förderungen, die nicht von Leistungen aus dem BuT abgedeckt sind.

Unser Projekt hat große Vorteile gegenüber dem BuT: Die Förderung läuft über eine persönliche Beziehung zu Paten oder Patinnen, die die Familien kennen und den Bedarf beurteilen können. Dem Bündnis gegenüber müssen die Familien deswegen nicht namentlich auftreten. Durch diese Anonymität (auf Wunsch) gibt es auch keine Probleme mit dem Datenschutz. Die Familien müssen sich nicht zusätzlich stigmatisiert fühlen, es entstehen keine Verwaltungskosten, der Bürokratieaufwand ist gering, der Erfolg wird evaluiert.

So kommt die Hilfe da an, wo sie gebraucht wird. Mit einem Click auf den Link Formular an dieser Stelle kommen Sie als MitarbeiterIn der Jugendhilfe, der Wohlfahrtsverbände oder der Schulen direkt auf die Seite, auf der Sie eine solche Förderung beantragen können. Wenn Sie Rückfragen haben, stehen wir Ihnen unter info@familie-bad-honnef.de gerne zur Verfügung.

Machen Sie mit und spenden Sie direkt über die Spendenplattform „Betterplace“. Hier haben Sie den Vorteil verschiedene Zahlungsmöglichkeiten z.B. PayPal nutzen zu können.

 

 

Oder Sie überweisen direkt auf unser Konto unter dem Stichwort „Dabei sein“:

 
Kreissparkasse Köln
IBAN: DE 1537 0502 9901 2004 0456
BIC: COKSDE33XXX

Sie können sich sicher sein, dass 100% der Spenden im Projekt ankommen.

Selbstverständlich können alle Spenden steuerlich geltend gemacht werden. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt, bis 200 Euro genügt der Bankbeleg.